Kirchliches Leben Landeskirche Mitteldeutschland 2000 - 2017
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist eine von 20 Landeskirchen der EKD mit Sitz in Erfurt und Bischofssitz in Magdeburg. Die EKM wurde am 1. Januar 2009 durch Vereinigung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen gebildet, die bereits seit 2004 die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland bildeten. Die Landeskirche hat ca. 712.000 Gemeindeglieder (16,6% der Bevölkerung) in 3.139 Kirchengemeinden und verfügt über 3.888 Kirchen, das sind die meisten Gotteshäuser aller Landeskirchen in Deutschland.
Das Gebiet der EKM befindet sich überwiegend in den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen. Außerdem gehören kleinere Teile der Länder Brandenburg und Sachsen zum Gebiet der Landeskirche. Das Gebiet der EKM im Wesentlichen dem 1920 gegründeten Land Thüringen und der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen.
Bis 2007 ist hier die Summe der Ereignisse des Kirchlichen Lebens der beiden Landeskirchen Sachsen und Thüringen dargestellt. Dadurch erscheinen die Zahlen pro 1.000 Mitglieder im Vergleich zur EKD relativ hoch. In den vier dargestellten Ereignissen des kirchlichen Lebens (Taufen, Konfirmationen, Trauungen sowie Bestattungen) zeigen sich die für die Landeskirchen in den Neuen Bundesländern typischen Verteilungen. Allerdings verweist die überdurchschnittliche Zahl der Bestattungen auf eine relativ alte Bevölkerung unter den Kirchenmitglieder. Ab 2008, nach der Vereinigung der beiden Landeskirchen in Thüringen und Sachsen-Anhalt relativiert sich die Anzahl, liegt aber immer noch über dem EKD-Durchschnitt.
Bei den Trauungen wie bei den Taufen ist die Anzahl der Ereignisse ab dem Jahr 2000 pro 1.000 Kirchenmitglieder steigend. Nach der Fusion 2008 sinken jedoch die Zahlen bei allen Ereignissen. Taufen und Trauungen, die beiden zukunftsweisenden Ereignisse, bleiben ab 2008 im Durchschnitt fast gleich, die Taufen etwas unter dem Durchchnittsniveau der EKD, die Trauungen etwas darüber. Die absoluten Teilnehmerzahlen sinken jedoch um reichlich 20 Prozent in den betrachteten 10 Jahren. Bei den Konfirmationen ist bereits ab 1997 ein dem Durchschnitt der EKD gegenläufiger Trend zu beobachten, der nach der Fusion aufgehalten wurde und in den letzten 10 Jahren gleichbleibend nach oben steigt. Damit liegen die Zahlen immer noch unter dem EKD-Durchschnitt, jedoch gibt es eine Annäherung, da die EKD-Zahlen dazu im Gegensatz weiter absinken.
Die Anzahl der Mitglieder in den beiden Landeskirchen Thüringen und Sachsen sinkt zwischen 2000 und 2007 um ca. 15 Prozent, bis 2017 reduziert sich die Mitgliederzahl nochmals um 20 Prozentpunkte. Im betrachteten Zeitraum von der Fusion bis 2017 verlassen über 60.000 Mitglieder die Kirche, das sind 8,5 Prozent der jetzigen Mitglieder. Bei den Gottesdienstbesuchern ist in den betrachteten 10 Jahren ein Rückgang von 25 Prozent zu sehen, fast genauso wie im Durchschnitt der Landeskirchen .
aktualisiert 2019
SFE