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Kirchliches Leben Landeskirche im Rheinland 1960 - 2017

Die Evangelische Kirche im Rheinland liegt auf dem Gebiet von vier Bundesländern in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland, zwischen Emmerich und Saarbrücken. Die Landeskirche hat 2.544.300 Mitglieder (31.12.2017) , das sind ca. 20,6 Prozent der Bevölkerung, in 687 Gemeinden.

Geschichte

Die Grenzen der rheinischen Kirche sind ein historisches Erbe. Vor 1800 gehörte das Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland zu einer Vielzahl von Herrschaften, die im Laufe der Zeit mehrfach ihre Grenzen änderten. Die Kurfürsten von Köln, Trier und der Pfalz sowie die Herzöge von Jülich-Kleve-Berg und Pfalz-Zweibrücken besaßen dabei die größten Anteile am Gebiet. Im Rheinland gab es bereits vor der Reformation einige Gemeinschaften (z. B. Beginen, Begarden und die Brüder vom gemeinsamen Leben), die die Lehren der römisch-katholischen Kirche und den Papst kritisch betrachteten. Die Gemeinden in Territorien mit evangelischer Herrschaft wechselten im Laufe der Geschichte oft ihren Bekenntnisstand zwischen der reformierten und der lutherischen Konfession. Im Jahre 1815 hat der Wiener Kongress dem preußischen Staat diese Rheinprovinz zugewiesen.

Reformierte oder lutherische Gemeinden gab es im Bereich des Großherzogtums Berg, der ehemaligen Herzogtümer Jülich, Kleve, Pfalz-Zweibrücken und Pfalz-Simmern. In vielen Orten gab es zwei evangelische Gemeinden unterschiedlichen Bekenntnisses mit sich überschneidendem Gebiet. Daneben gab es Gebiete mit überwiegend reformiertem Bekenntnis oder lutherische Gemeinden, z. B. im Bereich der früheren Grafschaften Pfalz-Veldenz und Nassau-Saarbrücken. Uniert waren die ehemals zu Frankreich und danach linksrheinischen, katholischen Territorien (Kurfürstentümer Trier, Köln, Herzogtümer Lothringen und Luxemburg) bzw. die neu gegründeten rechtsrheinischen Gemeinden (Großherzogtum Berg).

Grafik

Kirchliches Leben

Die vier dargestellten Äußerungen des kirchlichen Lebens (Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Bestattungen) verlaufen für die Evangelische Kirche im Rheinland weitgehend identisch, in den drei zukunftsweisenden Ereignissen jedoch leicht unter dem EKD-Durchschnitt.

Im Zeitraum von 2000 bis 2017 hat sich die Zahl der Kirchenmitglieder in der Evangelischen Kirche im Rheinland um etwa 17 Prozent gegenüber 10 Prozent in der gesamten EKD im gleichen Zeitraum verringert. Auch bei Taufen und Trauungen ist ein stärkerer Rückgang als im EKD-Durchschnitt zu verzeichnen (zwischen 6 und 9 Prozent mehr). Nur bei den Konfirmationen ist der Rückgang adäquat zur EKD 36 Prozent. Die Zahl der Gottesdienstbesucher hat sich seit der Jahrtausendwende um mehr als ein Drittel verringert (minus 35 Prozentpunkte). 2016 sind die Zahlen der Taufen und Eintritte kurzzeitig angestiegen, sowie auch die Zahl der Gottesdienstbesucher. Die höheren Zahlen resultieren vorwiegend aus Taufen von Kindern und Jugendlichen zwischen 2 und 14 Jahren, sowie aus Erwachsenentaufen. Diese Gruppe ist vermutlich auch in dem Jahr mehr zum Gottesdienst gegangen. 2016 haben auch mehr Veranstaltungen zu theologischen und sozialen Themen, sowie kirchenmusikalische Veranstaltungen (knapp 800 mehr als 2015) mit entsprechend höheren Teilnehmerzahlen (18.400 Teilnehmer mehr als 2015) stattgefunden.

2013 und 2014 sind die Austrittszahlen auch in dieser Landeskirche extrem angestiegen. Sie liegen in den beiden Jahren 36 bzw. 46 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Es treten zwar seitdem weniger Menschen aus der Kirche aus, jedoch sind die Zahlen immer noch hoch. Seit dem Jahr 2000 sind ca. 330.000 Menschen aus dieser Landeskirche ausgetreten, das sind fast 13 Prozent der jetzigen Mitglieder.

absolute Zahlen 1
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relative Zahlen 2

(aktualisiert 2019 - SFE)