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Kirchliches Leben Landeskirche Schaumburg-Lippe 1960 - 2017

Die Landeskirche Schaumburg-Lippe ist eine der kleinsten Landeskirchen Deutschlands. Das Gebiet umfasst das bis 1946 bestehende Land Schaumburg-Lippe und wurde in das Bundesland Niedersachsen eingegliedert. Heute umfasst es den nördlichen Teil des Landkreises Schaumburg. Die Landeskirche hat 51.234 Mitglieder (2017) in 22 Kirchengemeinden, das sind 28,3 Prozent der dort lebenden Bevölkerung.

Geschichte

Seit dem 12. Jahrhundert hatte sich das Grafengeschlecht nach der Burg Schaumburg benannt und konnte ein kleines Herrschaftsgebiet aufbauen. Das Gebiet gehörte kirchlich zum Bistum Minden. Graf Otto IV. von Schaumburg wurde lutherisch und erklärte die Mecklenburgische Kirchenordnung von 1552 in der Grafschaft für allein gültig. 1640 wurde die Grafschaft Schaumburg geteilt und es entstand die Grafschaft Schaumburg-Lippe und die neue Grafschaft Schaumburg. In Schaumburg-Lippe war der reformierte Glauben vorherrschend, während die neue Grafschaft zum lutherischen Hessen gehörte. Mit dem Beitritt zum Rheinbund 1807entstand das Fürstentum Schaumburg-Lippe.

Der jeweilige Regent des Fürstentums war auch gleichzeitig das Kirchenoberhaupt, jedoch änderte das reformierte Fürstenhaus nichts an der lutherischen Konfession der Landeskirche.

1918 wurde aus dem Fürstentum ein Freistaat innerhalb der Weimarer Republik. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Land Bestandteil des Landes Niedersachsen. Die Landeskirche blieb jedoch selbstständig und trat der Evangelischen Kirche in Deutschland bei. Die schaumburg-lippische Landeskirche war die letzte Kirche innerhalb der EKD, die 1991 die Frauenordination einführte.

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Kirchliches Leben

Von den beiden zukunftsträchtigen Ereignissen des kirchlichen Lebens, den Taufen und den Trauungen sind in der Landeskirche Schaumburg-Lippe die Trauungen durchgehend auf einem höheren Niveau als in der gesamten EKD.

Die Taufen pro 1.000 Kirchenmitglieder variieren in den 80er Jahren um den EKD-Durchschnitt. Mit den steigenden Zahlen der Trauungen am Ende des Jahrzehnts, sind dann auch mehr Taufen zu verzeichnen.  Damit liegen die Zahlen ab den 1990er Jahren deutlicher über dem Duchschnitt.

Bei den Taufen und Konfirmationen ist im Laufe der letzten 30 Jahre kein einheitlicher Trend zu sehen, jedoch sind „Tiefpunkte” bei den Taufen ebenso wie „Höhepunkte” nach ca. 14 Jahren gleichermaßen bei den Konfirmationen zu spüren.

Im Zeitraum 2000 bis 2017 hat sich die Mitgliederzahl vergleichsweise mehr verringert (minus 22 Prozentpunkte) als in der gesamten evangelischen Kirche (minus 19 Prozentpunkte). Die Zahl der Taufen haben sich im gleichen Zeitraum noch mehr als im EKD-Durchschnitt verringert (ca. minus 42 Prozentpunkte, EKD 31), bei der Anzahl der Trauungen ist der Rückgang geringer (minus 20 Prozentpunkte, EKD 38).

Die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist seit 2000 mehr als in der gesamten EKD (32 Prozent) um ca. 39 Prozentpunkte gesunken. Damit geht nur noch ca. jeder 35. zum Gottesdienst. Insgesamt haben in diesen Jahren fast 6.000 Mitglieder die Landeskirche verlassen, das sind 11,5 Prozent der derzeitigen Mitglieder.

absolute Zahlen 1
absolute Zahlen 2
relative Zahlen 1
relative Zahlen 2

(aktualisiert 2019 - SFE)