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Kirchliches Leben Bistum Augsburg 1960 - 2017

Bistum Augsburg Grafik

Das Bistum Augsburg liegt im Südwesten von Bayern und umfasst nahezu den ganzen bayerischen Regierungsbezirk Schwaben, Teile östlich des Lechs und einige Gebiete im westlichen Mittelfranken. Bereits im 8. Jahrhundert erfolgte eine Christianisierung des Gebietes. Zu dieser Zeit konsolidierten sich unter Bischof Simpert (um 800) auch die Bistumsgrenzen für die folgenden 1000 Jahre. Es entstanden zahlreiche Klöster und Orden.

1276 befreit sich die Bevölkerung von der bischöflichen Oberaufsicht und Augsburg wird freie Reichsstadt. Im 16. Jahrhundert ist Augsburg Sitz der deutschen Hochfinanz (z. B. Fugger) und wird zu einem Zentrum der Reformation.

Auf einem Reichstag in Augsburg im Jahre 1530 wurde die Spaltung zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche besiegelt und 25 Jahre später der Religionsfrieden zwischen den beiden Konfessionen geschlossen. Im Bistum breitet sich die evangelische Lehre rasch aus und fast alle Reichsstädte und Fürstentümer wurden protestantisch.

Mit der Gründung einer katholische Universität in Dillingen im Jahr 1549 änderte sich dies wieder nach und nach. 1563 wurde die Universität den Jesuiten übergeben. Unter ihrer Leitung entwickelt sich eine südwestdeutsche katholische Reformuniversität.

Im 16./17. Jh. wurden speziell im Süden des Bistums zahlreiche Kloster- und Pfarrkirchen gebaut. Diese Kirchenbauten prägen die Gegend bis heute und wurde bereits ab 1756 wegen der hohen Anzahl an Geistlichen im Volksmund als Pfaffenwinkel bezeichnet.

Nach Auflösung der alten Reichsverfassung 1806 erfolgt zwischen 1812 und 1821 die Neuordnung im Bistum Augsburg. Dies führt zu Grenzveränderungen im tirolischen und ehemals württembergischen Gebietsanteil des Bistums, zur Aufhebung von Standesprivilegien der Geistlichkeit, aber auch zum Aufbau von katholischen Vereinen. Zugleich wurden sehr viele Männer- und Frauenorden gegründet.

Die Anzahl der Taufen haben sich in den letzten 30 Jahren (1987 -2017) auf etwa zwei Drittel reduziert (67 Prozent), auffällig ist, wie in den anderen Bistümern auch, der leichte Anstieg der Taufzahlen in 2016. Die Erstkommunionen zeigen einen ähnlichen - um ca. 10 Jahre versetzten - Verlauf zu den Taufen. Die Zahl der Bestattungen sind etwa gleich bleibend. Der Anteil der kirchlichen Trauungen sinkt permanent mit kleinen Schwankungen. Gegenüber 1987 lässt sich nur noch weniger als die Hälfte katholisch trauen (44 Prozent). Das Bistum liegt dabei immer leicht über dem katholischen Durchschnitt Deutschlands, seit 2002 sogar wieder deutlicher darüber.

Die Zahl der Taufen zeigen von 1986 bis 1997 sogar einen Taufenüberschuss gegenüber den Bestattungen. Auch die Zahl der Erstkommunionen steigt seit 1988 an und sinkt erst ab 2000 wieder ab. Daraus ließe sich folgern, dass die Altersstruktur der Kirchenmitglieder im Bistum Augsburg günstiger, d. h. jünger ist, als in anderen katholischen Bistümern. 2014 ist die Zahl derer, die die Kirche verlassen haben, deutlich angestiegen. Es sind im Bistum ca. 27 Prozent mehr als im Jahr 2013 aus der Kirche ausgetreten. Dies ist nach 2010 die größte Austrittswelle. Auch im Jahr 2015 ist die Zahl derer, die die Kirche verlassen haben deutlich höher, als in den Jahren davor. Die Zahl der Kirchenmitglieder ist zwischen 1987 und 2017 um 16 Prozentpunkte gesunken.

Zum sonntäglichen Gottesdienst geht inzwischen nur noch etwa ein reichliches Drittel (37 Prozent) der Katholiken des Bistums.

absolute Zahlen Tab1
absolute Zahlen Tab2
relative Zahlen Tab 1
relative Zahlen Tab 2

(aktualisiert 2019)

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