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Kirchliches Leben Bistum Fulda 1960 - 2017

Das Bistum Fulda liegt im Norden und Osten von Hessen grenzt an Thüringen und im Nordwesten an Bayern. Es ist ein Suffraganbistum des Erzbistums Paderborn. Bischofssitz ist der Dom zu Fulda.

Das Bistum Fulda geht auf die Klostergründung des heiligen Bonifatius im Jahr 744 an der Fulda zurück und war ab 751 direkt dem heiligen Stuhl unterstellt.

Im Kloster Fulda wurde ab 791 nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom eine Basilika erbaut, die seinerzeit der größte Kirchenbau nördlich der Alpen war. In den folgenden Jahrhunderten gewann das Kloster Fulda mehr Einfluss und wurde im 9. Jahrhundert zum wissenschaftlichen Mittelpunkt des Reiches. 1220 wurde die Abtei durch Kaiser Friedrich II. zur Fürstabtei erhoben.

Ab 1571 bemühte man sich um die Gegenreformation und siedelte Jesuiten in Fulda an. Fünf Jahre später sollte der Würzburger Fürstbischof die Regierung über das Kloster Fulda übernehmen, weil die protestantischen Fürsten und das Domkapitel sich durch den Fürstabt bedrängt sahen. Papst Gregor XIII. machte diese Übernahme rückgängig und es folgte ein 26jähriger Rechtsstreit, bis Würzburg das Kloster Fulda wieder frei gab. Nach der Rückkehr des alten Fürstabts setzte er die Politik fort und ließ Hexenprozesse durchführen. Er erreichte die vollständige Wiederherstellung des Katholizismus in der Stadt und im Stift Fulda.

1752 wurde die Fürstabtei durch Papst Benedikt XIV. in den Rang eines Bistums erhoben. Damit waren die jahrzehntelangen Kompetenzstreitigkeiten mit dem Erzbistum Mainz und dem Bistum Würzburg beendet.

Im Jahre 1802 wurde mit dem Reichsdeputationshauptschluss das geistliche Fürstentum mit seinen Klöstern aufgelöst. Das Bistum blieb jedoch bestehen. 1827 wurde die Diözese als kurhessisches Landesbistum neu umschrieben. 30 Jahre später kamen die Katholiken des Großherzogtums Sachsen-Weimar dazu. Kurhessen fiel stattdessen 1866 an Preußen und damit blieb der Bischofssitz bis 1881 leer.

1929 verlor das Bistum die früher kurhessischen Gebiete im Bereich der Stadt Frankfurt am Main an das Bistum Limburg, bekam hierfür aber vom Bistum Paderborn das überwiegend katholische Kommissariat Heiligenstadt und das Dekanat Erfurt.

Durch die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für den Fuldaer Bischof nahezu unmöglich seine Amtsgeschäfte in den Bistumsteilen des Ostens wahrzunehmen. Deshalb erfolgte 1946 für die östlichen Gebiete die Einsetzung des Erfurter Dompropstes zum Generalvikar mit Sitz in Erfurt, der 1953 auch Weihbischof wurde. Mit der Neuordnung der katholischen Kirche in der DDR wurden 1973 per Dekret des Heiligen Stuhls die Gebiete der Bistümer Fulda und Würzburg dem neuen Bischöflichen Amt Erfurt-Meiningen zugeordnet.

Wegen der erheblichen Verringerung der Kirchenmitglieder wurden die Pfarreien zwischen 2006 und 2017 in 43 Pastoralverbünde zusammengefasst (wobei die Pfarreien ihre Selbstständigkeit behielten). Die Anzahl der Dekanate wurde von 21 auf 10 reduziert.

Grafik

In den vier dargestellten Ereignissen des kirchlichen Lebens (Taufen, Erstkommunion, Trauungen sowie Bestattungen) zeigen sich für das Bistum Fulda ähnliche Ereigniszahlen pro 1.000 Katholiken wie im gesamten katholischen Deutschland.

Die Zahl der kirchlichen Trauungen sind seit 2006 auf gleichem Niveau, wie im katholischen Durchschnitt. Zwei von Tausend lassen sich den kirchlichen Segen für ihre eheliche Verbindung geben. Während die Zahl der Trauungen weitgehend identisch verläuft, bleibt die Anzahl Nachwuchses in Form der Taufen pro 1.000 Katholiken im Bistum Fulda beständig unter den relativen katholischen Gesamtwerten. Demzufolge bleiben auch die Zahlen der Erstkommunionen unter den durchschnittlichen Gesamtzahlen. Auch wenn sich die Mitgliederzahlen im Bistum von 1980 bis 1996 nur langsam verringerten, ist in den letzten 20 Jahren ein Verlust von etwa 15 Prozentpunkten (14,3 Prozent) zu verzeichnen und damit genau soviel wie im gesamten katholischen Deutschland im Durchschnitt im gleichen Zeitraum (minus 14,8 Prozent).

Seit der Jahrtausendwende haben haben etwa 38.000 Katholiken die Kirche verlassen, das sind etwa 10 Prozent der jetzigen Mitglieder. Die sonntäglichen Gottesdienst-Besucherzahlen haben sich in diesem Zeitraum etwa halbiert. Damit geht nur noch etwa jeder achte Katholik zum Gottesdienst.

tabelle absolut 1
Tabelle 2 absolut
tabelle 1 relativ
tabelle 2 relativ

(SFE)