Die Jugendweihe
Die Jugendweihe ist ein weitgehend deutsches Phänomen. [1] Fortschrittliche und selbstbewusste Bürger wollten im Ergebnis der „Aufklärung“ und im „Vormärz“ der Revolution von 1848/49 freier sein ihrer Religion. Sie erfanden für ihre Kinder eine Mündigkeitsfeier „bei erlangter Verstandesreife“ in der Familie. [2] Das Fest sollte nicht so inhaltsleer verlaufen wie die damaligen Konfirmationen. Sie nannten ihr Ritual „Einführung in die Gemeinde“, „Kindereinführung“, „feierliche Einsegnung“ – oder eben „Jugendweihe“.